Geschichte
Ein Ort, an dem Tradition weiterlebt und Geschichte spürbar wird.
Baugeschichte Schweizerhof
1904 wurde der Erstbau des Hotel Schweizerhofs mit rund 60 Betten an der Voa Principala 39 erstellt. Bereits 1913 konnte mit einem Neubau im Heimatstil, der mit einem einstöckigen Wandelhallenbau mit dem Haupthaus verbunden war, die Bettenkapazität verdoppelt werden.
Gegen Ende der Zwanziger Jahre zog der Tourismusboom wieder langsam an und einer nächsten Bauerweiterung wurde 1927 unter dem Hotelbauverbot stattgegeben. 1928 wurde der Hauptbau aufgestockt und neu mit einem Flachdach abgeschlossen. Rückseitig kam der neue Speisesaal dazu. 1929 konnte die strassenseitige Zimmererweiterung mit dem rückseitig in einer Rundung endenden spektakulären Festsaal - Rotonde genannt - gebaut werden. 1930 erfolgte die Erweiterung der Dachetage. Durch diese Umbauten erhöhte sich die Gesamtkapazität des Hotels auf 200 Betten. Mit rosafarbenem Anstrich versehen, bestand der Schweizerhof bis zum Abbruch des Haupthauses und der Rotonde im Jahr 1977 als Zeuge der Moderne. Der Verlust des Festsaals mit seiner wohlproportionierten Höhe und Estradenetage war besonders schmerzhaft, da kein vergleichbarer Ort für besondere Anlässe in Lenzerheide vorhanden war.
Geschichte des Hotel Schweizerhof Lenzerheide
Die Geschichte des Hotel Schweizerhof ist eng mit der Entwicklung des Kur- und Ferienorts Lenzerheide-Valbella verbunden und spiegelt über 120 Jahre Tourismus- und Zeitgeschichte wieder. 1902 erwarb Johann Schmid aus Sils bzw. Thusis ein Grundstück im Zentrum der Lenzerheide und begann mit dem Bau des Hotels. Bereits 1904 eröffnete der Schweizerhof mit 60 Betten, moderner Ausstattung und einer hervorragenden Küche. Das Haus trug zur Etablierung der Lenzerheide als ganzjährigen Ferienort bei, insbesondere durch den aufkommenden Wintersport. Nach nur zwei Jahren musste Schmid jedoch Konkurs anmelden, und Franz Brenn aus Stierva übernahm das Hotel.
Gründung und frühe Jahre (1902–1906)
1902 erwarb Johann Schmid aus Sils bzw. Thusis ein Grundstück im Zentrum der Lenzerheide und begann mit dem Bau des Hotels. Bereits 1904 eröffnete der Schweizerhof mit 60 Betten, moderner Ausstattung und einer hervorragenden Küche. Das Haus trug zur Etablierung der Lenzerheide als ganzjährigen Ferienort bei, insbesondere durch den aufkommenden Wintersport. Nach nur zwei Jahren musste Schmid jedoch Konkurs anmelden, und Franz Brenn aus Stierva übernahm das Hotel 1906.
Aufstieg unter Franz Brenn (1906-1942)
Brenn, ein erfahrener Hotelier, führte den Betrieb mit Geschick und Innovationsgeist. Er baute eine eigene Landwirtschaft, um die Versorgung sicherzustellen, und pflegte enge Beziehungen zu den Gästen. 1913 erweiterte er das Haus um eine Dependance im Jugendstil mit zusätzlichen Zimmern, Gesellschaftsräumen und der beliebten Bündnerstube. Trotz schwieriger Zeiten während des Ersten Weltkriegs, als internierte Soldaten beherbergt wurden, blieb der Betrieb bestehen.
In den 1920er- und 1930er-Jahren modernisierte Brenn das Hotel mehrfach: Der Bau der Rotonde (1929) machte den Schweizerhof zum gesellschaftlichen Mittelpunkt mit Bällen, Konzerten und Festen. 1930 konnte das Hotel bereits 200 Gäste aufnehmen und galt als eines der besten Häuser Graubündens.
Zeit der Weltkriege und Nachkriegsjahre (1942-1970)
Nach Brenns Tod 1942 führten seine Tochter Emma Brenn und ihr Mann Georges Decurtins das Hotel weiter. Während des Zweiten Weltkriegs diente es erneut als Unterkunft für Offiziere. Nach Kriegsende erlebte der Schweizerhof eine Blütezeit: Die Rotonde wurde zum Schauplatz glamouröser Feste, und internationale Gäste - darunter Prominente wie Fürst Rainer von Monaco oder Mary Churchill - logierten im Haus. Decurtins war zudem Mitinitiant des Golfplatzes Lenzerheide (1951) und trug wesentlich zur touristischen Weiterentwicklung bei. In den 1960er-Jahren folgten Umbauten: Die Dependance wurde modernisiert und mit einem Hallenbad erweitert.
Krise und Umbruch (1970-1990)
Nach dem Tod Georges Decurtins' 1971 übernahm sein Sohn Beat Decurtins die Leitung. Wirtschaftliche Probleme, der Rückgang klassischer Hotellerie und der Verlust vieler Stammgäste führten zum Niedergang. 1977 wurden das Haupthaus und die Rotonde abgerissen und durch ein Aparthotel ersetzt. Das Projekt, unter Leitung von Hans Kindler, war von | Fehlkalkulationen, juristischen Auseinandersetzungen und mehreren Konkursen geprägt. In den 1980er-Jahren folgten Betrugsskandale und häufige Eigentümerwechsel, die das Ansehen des Hauses stark beeinträchtigten.
Neubeginn und Gegenwart (ab 1991)
Mit der Übernahme durch Andreas und Claudia Züllig begann eine Phase der Konsolidierung. Sie renovierten die Dependance (1995), erweiterten das Angebot um Wellness-, Familien- und Seminarbereiche und führten das Haus zu neuer Blüte. Heute zählt der Schweizerhof zu den führenden Viersternehotels Graubündens mit rund 180 Betten, 34'000 Logiernächten jährlich und im Durchschnitt 100 Mitarbeitenden.
Bedeutung
Der Schweizerhof steht exemplarisch für die Entwicklung der alpinen Hotellerie - von der Pionierzeit über Kriegsjahre und Modernisierung bis zum heutigen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsbewusstsein. Seine Geschichte zeigt, wie Innovation, Anpassungsfähigkeit und persönliche Führung über Generationen hinweg den Erfolg eines Traditionshauses sichern.